Segeltörn 2013
Segeltörn 2013
Kos Marina – Insel Kalymnos – Insel Leros – Insel Agathonisi – Insel Lipso – Insel Kalymnos – Kos Marina
SEGELREVIER: Griechenland, Dodekanees
YACHT: Sun Odyssey 36i
YACHT NAME: Celeste
CHARTER DATES: 08/06/2013 – 15/06/2013
GEFAHRENE SEEMEILEN: 140
SKIPPER: Michael
CREW: Sebastian, Lajos, Bodo
Mittwoch 05/06/2013 Anreise von Frankfurt nach Kos
Gegen 11Uhr checken wir im Hotel Philippion in Kos Stadt ein. Kurzerhand werden die Badesachen gepackt und nichts wir fahren mit unserem Mietauto auf die Südseite der Insel zu einem feinsandigen Strand bei Kardamena zum Baden. Gegen Abend sind wir zurück im Hotel und nach einer ersten Erfrischung an der Poolbar, geht es zum Abendessen in die historische Altstadt von Kos.
Donnerstag 06/06/2013 - Samstag 08/06/2013 Kos Stadt
Tagsüber kurven wir mit unserem Auto über die Insel, meistens auf die Südseite, zu besagtem Strand. Hier finden wir neben der Ruhe zum Lesen und Relaxen auch eine schöne Taverne mit leckerem griechischem Essen.
Samstag 08/06/2013 Insel Kos, Kos Marina – Insel Kalymnos, Bucht von Emporios; 25sm
Gegen 10 Uhr übernehmen wir unsere Sun Odyssey in der neuen Marina von Kos. Alles scheint sehr gut organisiert und das Segelboot in einem optimalen Zustand. Nachdem wir unsere Einkäufe verstaut haben, segeln wir gegen 13 Uhr los in Richtung Norden zur Insel Kalymnos. Gegen 17:30 erreichen wir den Hafen von Kalymnos. Kurzerhand entscheiden wir uns dann aber noch ein paar Seemeilen weiter hinauf in Richtung der Bucht von Emporios zu segeln in der wir dann an einer Boje festmachen um die Nacht zu verbringen.
Sontag 09/06/2013 Insel Kalymnos, Bucht von Emporios – Insel Leros, Lakki Marina; 22sm
Nach einem herrlichen Sonnenaufgang in der Bucht von Emporios und dem gemeinsamen Frühstück an Deck, segeln wir gegen 09 Uhr los weiter in Richtung Westen zur Bucht von Xerokambo, auf der Süd Ostseite der Insel Leros, welche wir gegen 14 Uhr erreichen. Wir legen an einer Boje an, um im kristallklaren Wasser zu baden und zu schnorcheln. Gegen 15:30 fahren wir weiter zum Hafen Laki Marina den wir gegen 16:30 erreichen.
Montag 10/06/2013 Insel Leros, Lakki Marina – Insel Leros, Bucht von Ormos Plakhoudi; 16sm
Die unruhigen Nacht hinter uns gebracht (unser Liegeplatz lag direkt an der einzigen Hauptstraße), geht es am nächsten Morgen raus aus dem Hafen in eine kleine Bucht in der wir erstmal Ankern und frühstücken. Gestärkt segeln wir dann weiter in Richtung Norden. Durch den kräftigen Nord West Wind erreichen wir an diesem Tag unsere Höchstgeschwindigkeiten, kommen aber aufgrund des ständigen kreuzen kaum wirklich auf nördlicher Strecke voran. Der Küstenabschnitt ist geprägt durch steil abfallende Felswände. Es gibt über Seemeilen hinweg keine Möglichkeit zu ankern oder anzulegen. Kurz vor Dämmerung erreichen wir dann die weitläufige Bucht von Ormos Plakhoudi. Kurzerhand beschließen wir in der Bucht die Nacht zu verbringen und zu ankern. Beim ankern stellen wir dann fest, dass unsere Ankerwinsch nicht mehr funktioniert, sodass wir den Anker nur noch manuell werfen und bergen können, was aber erstmal kein Problem für uns darstellt. Ein Highlight an diesem Abend ist dann sicherlich die Taverne in der Mitte der Bucht. Neben frischgefangenem Fisch werden uns allerlei griechische Spezialitäten gereicht. Die Taverne ein Muss, für jeden der in dieser Bucht vor Anker geht.
Dienstag 11/06/2013 Insel Leros, Bucht von Ormos Plakhoudi – Insel Agathonisi, Bucht von Yeoryios; 15sm
Nach einer 6h Überfahrt (teils Segel, teils Motor) erreichen wir dann die Bucht von Yeoryios auf der Südseite der Insel Agathonisi. Wind als auch Wellengang haben seit dem Mittag stetig zugenommen; dennoch beschließen wir am östlichen Eingang der Bucht erstmal zu Ankern. Nach ausgiebigem Schwimmen und unserem ersten Angelerfolg, legen wir gegen 17 Uhr wieder ab, voller Vorfreude auf die in dem kleinen Fischerhafen (Ay Yeoryios) gelegene Taverne. Auch erhoffen wir uns in dem Hafen Schutz vor der immer unruhiger werdenden See zu finden. Als wir gegen 17:30 den Hafen erreichen wird schnell klar, dass das Anlegemanöver an diesem Tag besondere Herausforderungen an uns stellen wird, denn der kleine Hafen bietet lediglich Platz für 2 Segelboote unserer Größe, ein paar kleineren Fischerbooten und kaum Platz zum Manövrieren. Langsam laufen wir in den kleinen Hafen ein, beobachtet von den Einheimischen Fischern. Typischerweise für die Häfen in Griechenland gibt es keine Muring an der man das Boot hätte festmachen können, sondern ein klassisches Ankermanöver musste ausgeführt werden. Das Manöver funktioniert trotz kaputter Ankerwinsch, trotz extrem enger Manövrierfreiheit und trotz starkem Wind und Wellengang wie aus dem Lehrbuch. Bis zu dem Moment, als wir bemerken, dass sich die Spitze des Segelboots 3 Meter rechts hinten uns, neben dem wir parallel anlegen wollten, frei mit zu bewegen. Sekundenschnell war jedem klar, dass irgendetwas nicht stimmte. Der erste Gedanke war, dass wir uns mit unserem Kiel wohl in der Ankerkette des anderen Segelbootes verfangen hätten. Aber auch als Michael mit behutsamen Schub das Boot ein paar Meter nach vorne steuerte änderte sich die Situation nicht. Währenddessen kam auch schon die Crew (Deutsche) des anderen Segelbootes aus der Taverne auf deren Boot gerannt um uns heftig zu beschimpfen. Während Michael versuchte, das Boot auf der Stelle zu halten und die Beschimpfungen 2 m hinter ihm auf
dem anderen Segelboot zu ignorieren, versuchten Lajos und Bastian unseren Anker mit der Hand wieder hochzuziehen. In diesem Moment wussten wir auch was geschehen war. Unser Anker hatte sich in der Ankerkette des anderen Bootes verfangen. Ein Lösen und Entflechten war auch nach weiteren 10min aufgrund Kettenspannung nicht möglich. Kurzer Hand sprang Bodo über Bord hatte aber keine Chance den ca 4-5 Meter tiefliegenden Anker zu erreichen und die beiden Ankerketten zu entwirren. Nach weiteren hilflosen 10 min und kurz bevor Michael ins Wasser springen wollte, um das gleiche zu versuchen wie Bodo kurz zuvor, kommt uns ein Fischer zu Hilfe. Ohne Taucherbrille gelingt es ihm spielend uns zu befreien. Wir steuern unser Boot aus dem Hafen heraus und legen seitlich an einem Pier an. Allen ist jedoch klar, dass wir hier nicht über Nacht verbleiben können da die Pfänder dem starken Wellengang und den dadurch extremen hoch und abwärts Bewegungen des Bootes wohl nicht standgehalten hätten. Nachdem wir uns versichert haben, dass das andere Boot keinen Schaden genommen hat und wir dem
uns zur Hilfe geeilten Fischer eine Flasche Ouzo spendiert haben, entscheiden wir uns kurzerhand wieder aus dem Hafen rauszufahren und in einer der beiden vorgelagerten Buchten zu ankern. Abschließend bleibt anzumerken, dass die Durchführung unseres Ankermanövers optimal umgesetzt wurde. Dummerweise hatten wohl die seglerisch weniger Geübten des anderen Segelbootes den Anker derart ungünstig quer über die ganze Hafeneinfahrt gelegt, dass es nicht zu verhindern war, dass sich unser Anker in deren Kette verhakt hatte. Gottseidank ist durch unser gekonntes manövrieren und besonnenen Handelns nochmal alles gutgegangen.
Mittwoch 12/06/2013 Insel Agathonisi, Bucht von Yeoryios – Insel Lipso, Marina Lipso; 18sm
Wie jeden morgen nach einem ausgiebigem Frühstück an Bord erfrischen wir uns im kristallklaren Wasser und schwimmen eine Runde um unser Boot, bevor wir dieses startklar machen und grob die Tagesroute besprechen. Heute geht es in Richtung SüdWesten zur Insel Lipso. Dort im Hafen hatten wir uns auch verabredet, um das Relais der Ankerwinsch tauschen zu lassen, damit der Motor für den Anker wieder einsatzbereit war. Die Überfahrt war seglerisch unspektakulär und es blieb ausreichend Zeit zum relaxen, was zwischenzeitlich nur durch Gesangseinlagen der Crew unterbrochen wurde. Als wir dann in die Marina einfuhren stand auch schon am Hafen der besagte Mechaniker (eigentlich Maler, aber man scheint hier sehr flexibel zu sein), der uns signalisierte, nicht in den eigentlichen Yachthafen einzulaufen sondern etwas außerhalb am Kai festzumachen. Der besagte Platz zwischen einem großen Motorboot und einem Katamaran war kaum größer als unser Boot selbst und das Einparken steuertechnisch eine echte Herausforderung die wir aber – wohl auch zum Erstaunen des einheimischen „Mechanikers“ – mit Bravour meisterten. Nach einer Stunde Aufenthalt und Fehlersuche war klar, dass ein weiteres Ersatzteil erst noch mit der Fähre von Kos angefordert werden musste und wir doch eine Nacht in dem Hafen verbleiben sollten. Also suchten wir an Land duschen auf (unsere Wasservorräte waren komplett aufgebraucht) und machten uns bereit die kleine Insel zu Erkundschaften. Direkt am alten Hafen bei den Fischbooten fällt uns eine kleine Taverne auf neben der ein paar Fischer ihre fangfrischen Kalamares, Octopoden (Tintenfische) und Hummer grillen. Nach kurzer Interessenbekundung werden wir auch schon eingeladen ein Stück von dem Hummer zu probieren. Ein paar Kalamares und einen Ouzo später laufen wir in das Zentrum des kleinen Hafenstädtchens zu einer uns empfohlenen Taverne. Spät am Abend/beginnenden Morgen kommen wir zurück auf unser Boot und fallen zufrieden und müde in unsere Kojen. Nachdem am Morgen die Ankerwinsch repariert wurde legen wir noch kurz am Hafen an um unsere Wasservorräte aufzufüllen, bevor wir dann weitersegeln zurück zur Insel Kalymnos.
Donnerstag 13/06/2013 Insel Lipso, Marina Lipso – Insel Kalymnos, Bucht von Palionisos; 20sm
Die Bucht von Palionisos erreichen wir gegen 16:30. Eine herrliche ruhige, tiefeingeschnittene Bucht umrahmt von hohen Bergen. Nach einer Mastinspektion (Bastian lässt sich mit dem Bootsmannstuhl den Mast hochziehen), schwimmen und Dingi fahren in der Bucht, setzen wir mit dem Dingi am Abend ans Ufer über um in der höher gelegenen Taverne was leckeres zu Essen und ein kühles Bier zu trinken. Die Jungen Besitzer der Taverne sind ausgesprochen freundlich und es entwickelt sich ein vertrautes Gespräch, während dem uns sogar die Hochzeitsfotos von einer der hübschen Töchter gezeigt werden. Spät in der Nacht fahren wir zurück zu unserem Boot, gut gesättigt und mit der Gewissheit, in jedem Falle einmal wiederzukommen in die Bucht von Palionisos. Am Morgen setzen Bodo und Michael nochmals kurz an Land über um bei dem einheimischen Fischer ein paar Kalamares zu ergattern. Bereitwillig wird uns erklärt, wie diese auszunehmen sind und wir erhalten 4 schöne Exemplare geschenkt.
Freitag 14/06/2013 Insel Kalymnos, Bucht von Palionisos – Insel Kos, Kos Marina; 19sm
Unser letzer Segeltag führt uns wieder zurück zu unserem Ausgangshafen, der Marina in Kos. Hochmotiviert schauen wir alle nochmals über das Meer mit der Hoffnung doch noch einen Schwarm Tunfische zu entdecken oder eine paar Delfine beobachten zu können. Außer kleinere Fischschwärmen blieb uns dieses bei diesem Segeltörn verwehrt. Auf der Überfahrt entdecken wir noch eine kleine Insel mit traumhafter Bucht vor der wir für kurze Zeit vor Anker gehen um die Kalamares vom Morgen zuzubereiten, welche dann auch herrlich schmecken. Allerdings merkt man nun auch die Nähe zu der Insel Kos und innerhalb kurzer Zeit liegen links und rechts von uns große „Piratenboote“ und hunderte von Touristen drängen sich in das klare Wasser. Sicherlich zum Teil nett anzusehen, aber kurzerhand entschließen wir uns weiter zu segeln unserem Endziel entgegen. Die Kos Marina erreichen wir gegen 17 Uhr. Nach erfolgreicher Bootübergabe und nachdem Lajos und Michael die vor einer Woche im Hotel vergessenen Klamotten abgeholt haben, machen wir uns auf den Weg in Richtung Kos Stadt. Schon eine Woche zuvor hatten wir beschlossen am letzten Abend in das kleine Restaurant in der Altstadt von Kos „Never on Sunday“ zu gehen um den Abend ausklingen zu lassen. In dem Restaurant selbst werden wir schon erwartet. Man hatte sogar einen Tisch für uns reserviert.
Samstag 15/06/2013 Kadamena, Feinsandige Bucht
Optimaler weise geht unser Flieger zurück nach Stuttgart erst am Abend, sodass wir diesen Tag nutzen um nochmals an unserem Lieblingsstrand zu relaxen.
Ein wirklich gelungener Segeltörn mit vielen beeindruckenden Erlebnissen. Was bleibt sind die netten und herzlichen Erfahrungen
mit vielen Einheimischen und die Vorfreude auf unseren nächsten Törn!
Mit seglerischem Gruß,
Michael